Wie funktionierte das Museums-Kraftwerk Bruggmühle?

 
Fällbaum

Der südlich der Brücke liegende Fällbaum teilt das Wasser der Reuss in drei Teile. Die beiden seitlich angelegten Kanäle sind durch Längsdämme oder Seitenwehre vom mittleren Flusslauf getrennt. Die vom Fällbaum erzeugte Stauhöhe beträgt bei geringer Wasserführung der Reuss ca. zwei Meter. Die Staukote 368 m ü M.

 

Ein Tafelschütz, angetrieben über ein Getriebe öffnet den Zufluss zur Turbine. Der zweite gegen die Flussmitte liegende Entlastungsschütz (Bild) wird geöffnet bei Hochwasser.

 

Tafelschütz

Francis Turbine...
 

 Das Wasser leitete man früher, über beidseits der Insel verlaufende Kanäle, auf zwei vertikale angeordnete Francis-Turbinen (Zwillingsturbinen). In früheren Jahrhunderten nutzte man das Wasser durch mehrere beidseitig der Insel angeordnete Mühlräder. Die linksseitige Turbine entfernte man beim Bau des neuen Kleinkraftwerkes. Sie kann heute auf dem Inseli besichtigt werden. 

Grosse Kegelzahnräder mit Holzzähnen übertragen das von den Turbinen erzeugte Drehmoment auf eine gemeinsame horizontale Welle.

Transmissionen
 
 
Maschinensaal

 An der quer über die Insel durch den ganzen Maschinenraum verlaufenden horizontalen Welle trieb man früher auch verschiedene Textilmaschinen im Obergeschoss über Riemen an. Später mehrere Gleichstrom- und Wechselstrom-Generatoren für die Stromerzeugung.

Ein mechanischer Zentrifugalregler dreht, über Riemen angetrieben, gleichzeitig mit der Hauptwelle und stellt mit Hilfe eines Planetengetriebes deren Drehzahl auf 100 Umdrehungen in der Minute ein. Bei Abweichungen korrigiert der Regler sofort die Einstellung des Leitrads, welches die auf die Turbinen zufliessende Wassermenge reguliert.

 
Regler
 
Antrieb Tafelsc...

 Über das Getriebe mit einer Leistung von 300 kW und mit einer Übersetzung von 1:10 wird die Wellenleistung auf den Generator übertragen. Zur Stabilisierung der Drehzahl dient das zwischen Generator und Getriebe angeordnete Schwungrad, an welchem auch eine mechanische Bremse zum Stoppen der Anlage angeordnet ist.

Bei einem Netzunterbruch schaltete man die vom Generator erzeugte Energie automatisch auf den Wasserwiderstand. (in einen Wasserbehälter eingetauchte Kupferplatten). Damit vermied man eine gefährliche Drehzahlerhöhung der Maschinengruppe. Die Eintauchtiefe der Kupferplatten stellte sich in Abhängigkeit von der zu vernichtenden Leistung ein. Der Wasserwiderstand erhitzte das Wasser wie ein Tauchsieder und vernichtete dabei die Energie bis die Generatoranlage heruntergeregelt werden konnte.

 
Wasserwiderstan...
 
Erregermaschine
 Durch das Drehen des Rotors induzieren die mit Gleichstrom erregten Rotor-Pole in den Spulen des Generator-Stators einen Drehstrom. Dieser Drehstrom hat bei der Nenndrehzahl von 1000 U/Min. eine Frequenz von 50 Hertz und eine Spannung von 400 Volt. Kupferkabel leiten die vom Generator erzeugte Leistung zur Schaltanlage. Frequenzregler und Spannungsregler in der Schaltanlage gewährleisteten früher einen stabilen vollautomatischen Betrieb der Anlage, die direkt auf das lokale Netz arbeitete.  
Generator+Getri...